Ein weltweites Band der Solidarität in der Flüchtlingshilfe
Sie versorgt sie mit Essen und Getränken, Haushalts- und Hygieneartikeln, leistet medizinische Hilfe und unterstützt bei Behörden und Rechtsfragen. Bei Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, gingen 2015 fast zehn Millionen Euro an Spenden für die internationale Flüchtlingshilfe ein.
Rund 60 Millionen Menschen befanden sich 2015 weltweit auf der Flucht. Mehr als zwölf Millionen Flüchtlinge stammten aus Syrien, wobei die meisten von ihnen als "Binnenvertriebene" Schutz im eigenen Land gesucht haben. Besonders sie gelangen nur sehr schwer an humanitäre Hilfe. Doch Caritas international gelingt es dank seiner lokalen Partnerorganisationen, auch Binnenvertriebene in Syrien zu erreichen.
Die Helferinnen und Helfer versorgen die Kriegsopfer mit Nahrungsmitteln, Hygiene- und Haushaltsartikeln sowie Finanzierungshilfen für Wohnungsmieten oder Schulbesuche der Kinder. Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger übernehmen eine medizinische Behandlung unter schwierigsten Umständen, oft unter Einsatz des eigenen Lebens. Um den Opfern, die plötzlich mit gewaltsamen Ereignissen konfrontiert werden, möglichst schnell helfen zu können, hat die Caritas Syrien 2015 zudem einen Nothilfefonds eingerichtet.
Hilfe für eine halbe Million syrische Flüchtlinge in den Camps der Nachbarstaaten
Mehrere Millionen syrische Flüchtlinge haben in den Nachbarstaaten Jordanien, Libanon oder der Türkei Schutz gefunden. Auch in diesen Ländern steht Caritas international den Menschen bei und konnte seit Ausbruch des Konfliktes 2011 mehr als 500.000 Menschen erreichen. Ein Teil des Projektbudgets wird immer zur Unterstützung von besonders armen einheimischen Familien eingesetzt, auch um sozialen Spannungen in den aufnehmenden Gemeinden und in der öffentlichen Meinung entgegenzuwirken.
In Jordanien versorgte die nationale Caritas mit Unterstützung von Caritas international 24.000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Im Libanon half die Caritas den Flüchtlingen dabei, den kalten Winter zu überstehen: mit warmer Kleidung, Decken, Nahrungsmitteln, Kerosin und Gutscheinen für den Erwerb anderer lebensnotwendiger Dinge. Neben der kurzfristigen Hilfe unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas die Menschen im Libanon und in Jordanien auch langfristig, zum Beispiel mit psychosozialer Betreuung, Mietbeihilfen und Schulprojekten für Kinder.
Unterstützung auf dem langen Weg nach Europa
Aufgrund der ausweglosen Lage in Syrien und in den benachbarten Aufnahmeländern traten 2015 Hunderttausende Menschen die lange und gefährlichen Reise nach Europa an. Auf ihrem Weg erhielten und erhalten sie Unterstützung durch die Caritas.
In Griechenland wurden beispielsweise zwei Hotels angemietet, in denen sich kranke oder schwache Menschen sowie Frauen mit Kindern für einige Nächte von den Strapazen erholen können. Auf Lesbos hat die Caritas mehr als 60.000 Flüchtlingen geholfen. In Serbien geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Kleidung aus und bieten psychosoziale Betreuung an - mehr als 230.000 Menschen haben dort 2015 Hilfe erhalten. Auch in Mazedonien wurden mehr als 180.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Kleidung versorgt
Hilfe bei der Ankunft in Deutschland
Wenn die Flüchtlinge in Deutschland ankommen, werden sie häufig von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas betreut. Rund 100.000 Ehrenamtliche und mehrere Tausend Hauptamtliche arbeiten in der Flüchtlingshilfe der Kirche und ihrer Caritas. Sie versorgen die Menschen mit Dingen des täglichen Bedarfs, kümmern sich um Wohnraum und helfen bei der Integration, kurzum: Sie tun das ihnen Mögliche, damit sich Flüchtlinge bei uns heimisch fühlen können.
Es ist die Aufgabe der Caritas, Flüchtlinge überall dort zu unterstützen, wo sie sich gerade befinden und Hilfe brauchen. Weltweit gibt es nur wenige Hilfsorganisationen, die dies grenzübergreifend leisten können. Möglich wird diese Solidarität durch die Unterstützung Tausender Spenderinnen und Spender sowie durch den unermüdlichen Einsatz vieler ehren- und hauptamtlicher Helfer weltweit.