Ein Handy weniger hilft schon!
"Gar nicht smart - Wenn Rohstoff zum Schadstoff wird. Coltanabbau im Kongo", Caritas-Bühne am Katholikentag. Im Bild: Moderatorin Angelika Schneiderrath, Journalist Alexander Bühler.Foto: Gabi Schönberger, Caritas Regensburg
Lifestyle-Geräte, die auf den zweiten Blick gar nicht so smart sind, wie Alexander Bühler, freier Journalist aus Hamburg erklärte: Er nahm die Zuschauer mit seinem Film "Gar nicht smart!" (zu sehen unter www.globale-nachbarn.de) mit in den Kongo.
Seit 2006 ist Alex Bühler dort unterwegs, achtmal bereiste er das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land. Offiziell ist seit jenem Jahr der Krieg dort beendet, doch Bühler weiß, dass das Land in Zentralafrika immer noch von Milizenkämpfen erschüttert wird. Entführungen von Kindern, die als Kindersoldaten missbraucht werden, sind an der Tagesordnung. Und nicht der Staat, sondern die "Warlords" regieren das Land.
Was das alles mit der Arbeit der Caritas zu tun hat? Die Caritas versorgt im Osten des Landes, in Goma, zehntausende von Flüchtlinge, die in Lagern leben. Insgesamt gibt es in der Provinz etwa 380 000 Menschen, die durch den Krieg ihr Zuhause verloren haben und seither auf der Flucht sind. Alexander Bühler hat in Goma mit der Kamera Eddy begleitet, der für die Caritas arbeitet und Lebensmittel an die Menschen verteilt.
Die Lebensmittel kommen vom World Food Programm - und sie sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Menschen hungern, ihnen fehlt es an allem. Obwohl der Kongo eigentlich ein reiches Land sein könnte: der Boden ist voller Rohstoffe, Gold, Kupfer, Coltan, unzählige Mineralien lagern unter der Erde. "Gerade Coltan wird gebraucht für die Kondensatoren, die in jedem Handy, in jedem Smartphone sind", erklärt Alexander Bühler. Coltan wird weltweit lediglich an vier Stätten abgebaut. Vom Abbau im Kongo finanzieren sich die Milizen und Warlords.
Verhindern können das weder Eddy, noch Alex, noch Caritas international als Hilfsorganisation. Aber die Caritas hilft mit der Lebensmittelverteilung an die Flüchtlinge, mit den Heimen für ehemalige Kindersoldaten, in denen inzwischen 6500 Kinder betreut werden und wieder eine Perspektive für die Zukunft bekommen. Als Verbraucher kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass der Rohstoff Coltan nicht zum Schadstoff wird. "Nicht jedes Jahr ein neues Handy kaufen, wie es die Werbung gerne von uns möchte", sagt Alexander Bühler.
Mehr Informationen unter www.caritas-international.de